Sonntag, 18. November 2012

2013: Filme mit Brigitte Lahaie





















Sie war die Französin, die uns als junge Schüler im Pornokino bezauberte - und in den normalen Kinos, wenn Erwin C. Dietrich die holde Maid mal wieder im Ensemble seiner Softsexer präsenierte, als eine der SECHS SCHWEDINNEN oder in dem einfach unglaublichen WIP-Epos GEFANGENE FRAUEN. Sie verkörperte junge, unverkrampfte "Was kostet die Welt"-Lebenslust in mehr als einer Beziehung und war auch schauspielerisch keineswegs unbedarft.

Nur den Namen dieser wunderbaren Akteurin, die wir immer sofort wiedererkannten,  wussten wir lange Zeit nicht, es gab ja keine Presse wie bei den Franzosen, die Erotik- und B-Filme vorstellte und begleitete, Internet in den 70ern und frühen 80ern gab es überhaupt noch nicht. Ein mittlerer Kulturschock war es obendrein, als dann doch gelegentlich Nachrichten kamen und es hieß, das liebreizende Geschöpf sei gar nicht naturblond. Doch die schöne Oberweite, die war echt und das ist schließlich in dubio wichtiger. Ihre Jess-Franco-Filme zählen nicht zu seinen Meisterwerken, wichtiger sind da schon Brigittes Rollen bei Jean Rollin, primär die, die keine Pornos waren. Ihre Szene in FASCINATION, in der sie die große Sense schwingt, gehört zur Ikonografie des modernen europäischen Horrorfilms.

aus LA NUIT DES TRAQUEES, Regie Jean Rollin
Voraussichtlich im Februar oder März wird der Filmclub Brigitte Lahaie mit einer kleinen Hommage würdigen und je nach Kassenlage zwei, drei oder vier ihrer alten Streifen auf die Leinwand bringen, die Titel verraten wir noch nicht, nur soviel, dass mindestens einer von Jean Rollin sein wird.
Ob auch Hardcore kommt, ist noch offen, mal sehen. Diese 70er-Jahre-Pornos erzählten ja immerhin noch eine Story und das manchmal sogar recht witzig und charmant, demgegenüber verlieren manche der heutigen Mainstreamer geradezu ihre Existenzberechtigung.
PS  Jess Francos FACELESS mit Helmut Berger als sadistischem Arzt und Brigitte als Assistentin, wurde empfohlen. Nun ja, für meinen Geschmack zu eklig, aber wenn Aussicht besteht, dass der Kinosaal nicht leer bleibt, meinetwegen.
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Der Preisregen für MASKS geht weiter. Nun hat diese scheinbare Mesalliance eines deutschen Giallo-Horrorfilms beim Tohorror-Festival in Turin den Antonio Margheriti Award erhalten. Wir haben schon gewusst, was für ein dolles Teil wir da nach Köln holten.
Regisseur Andreas Marschall (rechts) und andere Teilnehmer des Festivals.


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